Konzept

Angekommen heißt Weitergehen
Der Neue Weg, der doch ein so „alter“ ist.

Warum lebst Du?

Wenn Sie kein Reiter sind, dann geht es trotzdem um eine sehr ähnliche Frage: warum lebst Du? Fragen auf dem Weg „ein wahres menschliches Sein zu werden“ sollte jeder Mensch beantworten. Auch die Frage nach dem „guten Leben“ beschäftigt uns in Europa seit vielen Jahrtausenden und ist eine zentrale Frage philosophischen Denkens und Handelns und dies nicht nur in unserer Kultur. 

Warum bist Du?

Diese Frage begleitet jeden Menschen, wenn er sich dem Prozess der Menschwerdung stellt.

Warum reitest Du?

Diese Frage begleitet jeden Reiter, jede Reiterin ein Leben lang und will und wird immer wieder neu und nie endgültig beantwortet sein. Sie darf es auch nicht, denn die Endgültigkeit der Antwort wäre der Tod der Entwicklung von uns und unseren Pferden.

Während der Lernreise der großen Escola de Equitacao bin ich zu dem Schluss gelangt, dass reiterliche Ausbildung im geistigen Vermächtnis Manuel Jorge de Oliveiras mindestens genauso unter dem Zeichen der „Menschen“-Ausbildung steht, wie unter dem Zeichen der reiterlichen Ausbildung. Das eine geht nicht ohne das andere. Manuel betont dies immer und immer wieder.

Meine (vorläufige) Antwort auf die Warum-Frage:

Das Pferd hilft mir den Selbststolz zu brechen um offen zu sein für die Übergänge von Leben und Tod. Relevantes und Irrelevantes werden für uns beide spürbar und wenden sich dem Leben wie dem Tode zu.  Dem Pferd auf ewig dankbar.

Give and Take…

 

Zwei Zugänge zu einer anderen Art der Entwicklung für Reiter und Nicht-Reiter

Auf meiner kleinen Hofanlage, einer alten Wassermühle, auf der seit vielen, vielen Generationen Menschen mit ihren Schicksalen gewohnt und gelebt haben, biete ich ein besonderes Seminarkonzept und reiterliches Wochenende an, an deren Gestaltung Sie selbst mitwirken.

Sie sind selbst sofort gefordert zu denken und zu fragen, denn wenn Sie keine Fragen haben, werden Sie mit ihrem Pferd nicht auf einen Weg der Entwicklung gehen.

Sie kommen mit ihrem Menschsein und ihren Fragen, um sich einem herausfordernden Dialog zu stellen.

Sie kommen mit Ihrem Pferd und Ihren Fragen, um sich mit ihrem Pferd einem herausfordernden Dialog zu stellen.

Wir stehen in einem „permanenten Prozess des Knüpfens und Lösens sozialer Bindungen“ (Illouz, 2020, S. 13), der in engem Zusammenhang mit dem starken Wachstum sozialer Netzwerke steht. Dabei scheint es nicht von zentraler Bedeutung zu sein, ob diese Netzwerke virtueller oder realer Natur sind. Dahinter steht eine „ökonomische Beratungs- und Lebenshilfemaschinerie“ (Illouz, 2020, S. 12), Konsum- und Beratungsmächte, die aus der Liebe ein Geschäft machen. 

So ist auch aus der „Liebe zum Pferd“ eine riesige Konsummaschinerie geworden, die aber selten etwas mit Liebe zu tun hat. Viel Narzissmus und noch mehr „reale Abwesenheit von Liebe“ prägen dieses Geschäft.